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Ja, es gibt sie tatsächlich. Ruhigere, ursprüngliche Plätze in Japan. Das mag man nach seiner Ankunft in Tokio oder Osaka überhaupt nicht vermuten. Einen solchen Ort findet man auf Yakushima.
Etwas mehr als 40% der bewaldeten Insel sind als Nationalpark geschützt. Ein großer Teil davon besteht aus Zedern-Wäldern mit uralten moosbewachsenen Bäumen (teilweise sind diese mehrere Tausend Jahre alt). Das erklärt dann auch, weshalb die UNESCO Yakushima zum Weltnaturerbe erklärt hat.

Diese immergrünen Urwälder sind es auch, die einem das Wanderherz höher schlagen lassen. Wer dem ganzen Großstadttrubel für ein paar Tage entfliehen will, und Japan hat ja bekanntlich nicht wenige Mega-Metropolen, der ist auf Yakushima genau richtig aufgehoben und sollte die etwas mühsame Anreise von den japanischen Hauptinseln nicht scheuen. Die Insel war für mich eines der Highlights auf meiner Japan-Rundreise.

 

Übersicht des Guides

  1. Karte
  2. Beste Reisezeit
  3. An-, Weiter und Umherreisen
  4. Highlights
  5. Für wen lohnt sich eine Reise
  6. Und sonst noch so?

 

1. Yakushima Karte

Toggle Directions
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2. Beste Reisezeit

Allgemein lässt sich sagen, dass man ganz unabhängig von den Jahreszeiten, die Wochenenden wenn möglich besser meiden sollte. Viele Einheimische zieht es für ein Wochenende nach Yakushima. Viele Unterkünfte sind dann ausgebucht und zu viele Menschen könnten auf den Wanderungen die Stimmung der Wälder ruinieren.

Frühling

Perfekte Temperaturen von bis zu 20 Grad zum Wandern machen den Frühling zu einem sehr guten Reisezeitraum für Yakushima. Japaner reisen zu dieser Zeit recht selten an, was die Preise für Unterkünfte fallen und die Wanderstrecken weniger überfüllt scheinen lässt. Nachts kann es allerdings ziemlich kalt werden, wie wir selbst erfahren mussten. Bei uns fiel die Temperatur Nachts auf unter 10°C bei ungeheizten Räumen. Das war zwar nicht weiter schlimm, lies uns morgens dafür etwas länger unter den warmen Decken bleiben :)

Yakushima hat einige schöne Strände. Die laden im Frühling zwar noch nicht so recht zum baden ein. Dafür gibt es ein viel interessanteres Spektakel: Von Mai bis Juni kann man im Nord-Osten der Insel mit etwas Glück Schildkröten beim laichen beobachten.

Eine Ausnahme davon ist offenbar die Golden Week. Hier strömen wohl die einheimischen Touristenmassen nur so auf die Insel. Man sollte entsprechend frühzeitig vorbuchen oder noch besser gleich zu einer anderen Zeit anreisen.

Sommer

Für viele Japaner ist es ein Traum, einmal nach Yakushima zu reisen, wurde mir gesagt. Wenn diese ihren Traum dann umsetzen, fällt die Reisezeit häufig in den Sommer oder Herbst. Man sollte drum in den sommerlichen Monaten besser die Wochenenden meiden. Sonst könnte es kuschlig auf den Wanderungen werden.

Zudem ist die Regenzeit von Juni bis Juli und die Wanderwege dürften so teilweise zu Rutschpartien werden. Ganz zu schweigen von den Flüssen, die dann nicht mehr zu überqueren sind. Am Ende der Regenzeit, also ab August, beginnt auch gleich die Typhoon-Zeit, die bis in den späten Oktober dauern kann. Weiter schlimm ist das offenbar nicht. Man muss nur mit Ausfällen von Flügen und Fährfahrten rechnen. Das sollte man bei der An- bzw. Abreise unbedingt beachten, denn auf der Insel länger fest zu sitzen besteht durchaus. Ja, Japan hat so seine Tücken.

Herbst

Wie bereits oben beschrieben, dauert die Typhoon-Zeit bis in den Oktober hinein und es kann zu Ausfällen von Fährfahrten und Flügen kommen.
Nach der Typhoon-Zeit ist das Wetter dafür um so besser. Die Temperaturen können selbst bis Ende Oktober noch über 25°C erreichen. Die Sonne scheint häufig, denn der Herbst ist die regenärmste Zeit auf Yakushima, und die Luft ist klar. Also eine Super Zeit für die Insel.

Winter

Die Temperaturen fallen im Winter schon mal gut in die Minusgrade und entlang der Wege kann dann auch Schnee liegen. Wandern kann abseits der beliebtesten Routen dann etwas gefährlicher werden. Man sollte sich darum unbedingt Vorort erkundigen, welche Wanderrouten denn gut begehbar sein könnten.
Ich stell mir zudem vor, dass die Immergrünen Wälder etwas an Reiz verlieren, wenn sie mit Schnee bedeckt sind.

3. An-, Weiter- und Umherreisen

Anreise

Nach Yakushima zu Reisen ist nicht ganz so einfach, verglichen mit dem Reisen auf den beiden Hauptinseln Japans. Da Yakushima eine etwas kleinere Insel ist, gibt es keine direkte Zugverbindung (also mit dem Japan Rail Ticket kommt man hier nicht weit). Wer also nach Yakushima reisen möchte, kommt um eine Anreise über Kagoshima (fast) nicht herum. Denn Kagoshima ist mit dem Shinkansen gut erreichbar und bietet einige Möglichkeiten weiter nach Yakushima zu reisen.

Flug

Es gibt zwar einen Flughafen der jedoch recht klein ist und somit nicht sonderlich gute Flugverbindungen hat. So gibt es nur drei Städte (Kagoshima, Osaka und Fukuoka) von denen man per Flug anreisen kann. Ein Direktflug von Tokio aus ist also nicht möglich.
Damit man ein Gefühl für die Preise bekommt, muss man für einen Flug von Kagoshima aus mit mindestens 8.000 Yen pro Flug mit Japanese Airlines rechnen. On top kommt dann noch die Fahrt zum Flughafen (dieser ist rund eine Stunde vom Zentrum Kagoshimas entfernt).
Für genauere Preise und Flugzeiten sind Google Flights oder auch Swoodoo behilflich.

Fähre

Täglich fahren zwei Fähren von Kagoshima nach Yakushima. Eine etwas langsamere Autofähre und eine Highspeed Fähre (diese nennt sich Jetfoil). Erstere ist mit 8.900,- Yen (Hin- und Rückfahrt) die günstigere Wahl um per Schiff nach Yakushima zu fahren. Dafür legt diese nur ein einziges Mal pro Tag von Kagoshima ab.
Jetfoil hingegen fährt mehrmals pro Tag. Ist allerdings mit rund 15.000 Yen für Erwachsene (ebenfalls für Hin- und Rückfahrt) nicht gerade ein Schnäppchen. Auch ist auf den Jetfoil Booten Anschnallpflicht und ein Umherlaufen auf Deck ist nicht erlaubt. Das nimmt der Überfahrt leider etwas das typische Schiffsflair und erinnert mehr an einen Flug als an eine Fährfahrt.

Autofähre

Hin- und Rückweg
Erwachsene 8.900 Yen / Kinder 4.600 Yen / Studenten 6.600 Yen

Einfache Fahrt
Erwachsene ca. 4.500 Yen / Kinder 2.300 Yen / Studenten 3.300 Yen

Fahrtzeiten Kagoshima – Yakushima
Abfahrt 8:30 Uhr / Ankunft 12:30 Uhr

Fahrtzeiten Yakushima – Kagoshima
Abfahrt 13:30 Uhr / Ankunft 17:40 Uhr

Offizielle Webseite
http://ferryyakusima2.com/timetable.html

Jetfoil (Highspeed)

Hin- und Rückweg
Erwachsene 15.000 Yen / Kinder 7.500 Yen

Einfache Fahrt
Erwachsene 8.400 Yen / Kinder 4.200 Yen

Fahrtzeiten Kagoshima – Yakushima
Abfahrt 7:30 Uhr / Ankunft 10:30 Uhr
Abfahrt 7:45 Uhr / Ankunft 9:45 Uhr
Abfahrt 10:20 Uhr / Ankunft 13:05 Uhr
Abfahrt 13:20 Uhr / Ankunft 15:10 Uhr
Abfahrt 16:00 Uhr / Ankunft 18:30 Uhr

Fahrtzeiten Yakushima – Kagoshima
Abfahrt 7:00 Uhr / Ankunft 9:35 Uhr
Abfahrt 10:00 Uhr / Ankunft 12:45 Uhr
Abfahrt 10:45 Uhr / Ankunft 12:35 Uhr
Abfahrt 16:00 Uhr / Ankunft 18:40 Uhr
Abfahrt 17:00 Uhr / Ankunft 19:05 Uhr

Offizielle Webseite
https://www.tykousoku.jp/fare_time/

Weiterreise

Wir haben uns für die Highspeed-Fähre zurück nach Kagoshima entschieden. Von dort ging es dann weiter nach Kumamoto. Mit einem Mietwagen sind wir dann Richtung Osten und haben  die Gegend um den Vulkan Mount Aso herum erkundet. Die Gegend um den Mt. Aso allein ist schon sehenswert. Es gibt dort aber noch weit mehr zu sehen. Die Gorge in Takachiho, Beppu und den Onsenort Kurokawa Onsen zum Beispiel. Über letzteren werde ich mal ausführlicher berichten. Die Ryokan, traditionelle japanische Unterkünfte, in dem Ort sind einfach total abgefahren. Wer in der Nähe vom Mount Aso ist, sollte hier unbedingt mal vorbei schauen und sich eine Nacht in einem Ryokan verwöhnen lassen.
Der Roadtrip selbst war dafür eher durchwachsen. Der April war wohl etwas zu früh dafür. Denn der Wald, durch den man dort zumeist fährt, sah noch sehr winterlich und trist aus. Ich nehme aber an, dass im Frühling oder gar Herbst die Farben des Waldes um so schöner sein dürften.

Natürlich ist es auch möglich, von Kagoshima mit dem Shinkansen direkt nach Hiroshima oder Kyoto weiter zu fahren, um dann zurück auf die klassische Japan-Route Richtung Tokio weiterzureisen.

Umherreisen

Bus

Busfahrten in Japan sind so eine Sache für sich. Inzwischen sind zwar immer mehr Straßenschilder und Infotafeln auf englisch angeschrieben, so habe ich das bei den Busstationen leider (noch) nicht gesehen.
Japaner sind dafür immer recht offen und helfen einem gerne weiter. Wobei auch hier meist die Sprachbarriere besteht und Englisch nicht wirklich häufig auf Yakushima gesprochen wird. Ich fand die Google Translate App (iOS / Android) hier wirklich super hilfreich. Zum einen kann man damit Texte fotografieren und dann direkt übersetzen lassen. Zum anderen ist es damit auch einfacher mit den lokalen Leuten zu kommunizieren (die klassische „Hände und Füsse“ Variante geht natürlich auch, keine Frage).
Wer das Busfahren dennoch nicht scheut, der findet auf der offiziellen Kagoshima Tourismus Webseite eine Übersicht der Busstation, Busrouten und Abfahrtszeiten auf englisch.

Mietwagen

Mietwagen bekommt man direkt am Fähr- oder Flughafen und ist somit super praktisch. Gerade mit Kindern macht es das Reisen auf der kleinen Insel wesentlich angenehmer. Zudem kann man die Insel mit dem Mietwagen super erkunden und auf einer Ringstraße in knapp 3 Stunden einmal um die Insel kurven. Man durchfährt dabei auch den Yakushima-Nationalpark und sieht dabei sehr wahrscheinlich einige Wildtiere. Preise für einen Mietwagen lassen sich u.a. bei Europcar ermitteln (die vermitteln über den Partner Times Car Rental Mietwägen auf Yakushima).
Noch eine kleine Anmerkung: Wir haben über Europcar gebucht und die Mietwagenstation am Fährhafen ist, ganz im Gegensatz zum Flughafen, nicht immer mit Personal besetzt. Als wir dort ankamen war leider niemand anwesend und wir mussten erst bei der Station am Flughafen anrufen. Es ist also sinnvoll schon vor der Buchung zu wissen wann man am Fährhafen ankommen wird und die Pickup Zeit bei der Buchung genau anzugeben. Auf Anfrage kann man dann auch direkt vom Hafen abgeholt werden und muss  nicht zu Fuß laufen (man spart sich damit ganze 10 Minuten Fussweg! ;)).

4. Highlights

Drive durch den Yakushima-Nationalpark

Gleich vorweg: Die Fahrt durch den Yakushima-Nationalpark ist nur mit dem Mietwagen möglich. Ziemlich eng ist die Strasse oft auf dieser einstündigen Strecke. Ein Großteil der Strasse ist hier nur so breit, dass keine zwei Fahrzeuge nebeneinander passen würden. Bei Gegenverkehr bedeutet das den Rückwärtsgang einlegen und präzise navigieren. Deshalb fahren Busse hier nicht entlang.

Die Strasse durch den Yakushima-Nationalpark findet ihr im Nord-Westen. Sie beginnt (je nach Fahrtrichtung versteht sich) kurz nach Nagata und verläuft dann weiter bis zum Ohko-no-taki Wasserfall. Die Strecke selbst ist schon recht abenteuerlich und schön zu fahren. Doch das eigentliche Highlight sind hier die Affen und das Wild. Die Wahrscheinlichkeit hier auf Wildtiere zu treffen ist super groß – also perfekt für ein paar schöne Fotos und Tierliebhaber.

Hirsch mit Geweih im Yakushima-Nationalpark Ein Affe im Yakushima-Nationalpark

Shiratani Unsuikyo Ravine

Wow, der Wald Shiratani Unsuikyo Ravine hat’s mir echt angetan und schon allein dafür hatte sich die Reise auf die Insel für mich gelohnt. Die Moosbewachsenen Felsbrocken und uralten Bäume haben in der Stille des Urwaldes schon etwas anmutiges und mystisches an sich. Und wandern in Shiratani Unsuikyo kann schon streckenweise unheimlich sein. Man läuft jedoch sehr selten alleine und trifft immer wieder auf andere Wanderer.

Shiratani Unsuikyo ist in drei Strecken für unterschiedliche fitte Wanderer aufgeteilt. Ich würde behaupten, dass selbst die Blaue Strecke mit ihren rund 4 Stunden Laufzeit gut für halbwegs fitte Wanderer ist. Wir selbst sind die Blaue Strecke bis zum „Moss Covered Forest (13)“ gelaufen und dann auf dem Rückweg auf die gelbe Strecke ausgewichen. Dabei hab ich unser 10kg schweres Kleinkind die ganze Strecke in einer Kinderkraxe getragen. Probleme habe ich dabei keine gehabt. Einzig der Weg selbst ist mit seinen moosbewachsenen Felsbrocken nicht immer ganz so einfach zu laufen. Ich könnte mir vorstellen, dass es nach einem Regenschauer ziemlich rutschig werden könnte. Dann würde ich die Strecke wohl, für nicht ganz so trittsichere Wanderer, eher meiden und lieber im Yakusugi Land wandern gehen.

Apropos Regen: Wie man auf der Karte unten unschwer erkennen kann, hat es einige Flüsse, die sich mit dem Wanderweg kreuzen. Selten gibt es eine Brücke (ja, auch wenn eines meiner Bilder da etwas anderes vermuten lässt). Die Flüsse sind zwar nicht sonderlich tief, das muss aber in so einem Wald nicht sonderlich viel bedeuten und das Wasser kann offenbar recht rasch ansteigen. Zumindest weisen mehrere Warnschilder darauf hin. Auf der Wanderkarte sieht man das unschwer an den roten Symbolen mit dem Ausrufezeichen.

Übrigens gibt es auf der Strecke (zwischen 11 und 12 auf der Wanderkarte) ein Schutzhaus mit Sanitäranlagen und Übernachtungsmöglichkeiten. Auch ganz praktisch um sich was zum Essen zu machen.

Ach ja, umsonst ist ja bekanntlich nur der Tod. Der Zugang zu den Wanderrouten kostet (April 2018) 500 Yen pro Person und muss bei einem kleinen Häusschen direkt beim Eingang und dem Start der Routen bezahlt werden. Dafür ist das Parken und WC dann umsonst. Find ich eigentlich ganz fair so. Wer beide Orte besuchen will, sollte das Ticket unbedingt behalten. Er erhält dann beim Vorzeigen für den zweiten Eintritt einen Rabatt.

Shiratani Unsuikyo Wanderkarte
Shiratani Unsuikyo Wanderkarte (Quelle: Kagoshima – Offical Tourism Website)

Eine kleine alte Holzbrücke über einen kleinen Bach Blick aus einem alten vermodernden Baum in Richtung Himmel Riesiges Wurzelwerk eines Zedernbaums Ein Bach mit moosbewachsenen Steinen

Yakusugi Land

Yakusugi Land bedeutet frei übersetzt so viel wie „Japanisches Zedern Land“. Der Name kommt nicht von ungefähr, denn im Yakusugi Land findet man (auf einer einfachen Wanderung) wohl die meisten Zedern. Mitunter sind hier die ältesten Zedernbäume von Yakushima zu finden. Mehrere tausend Jahre alt sollen diese teilweise sein.

Die Strecken im Yakusugi Land sind weit einfacher und kürzer gehalten wie die von Shiratani Unsuikyo. Selbst die längste Strecke ist noch unter 3 Stunden gemütlich zu laufen. Das liegt vor allem daran, dass hier die Wanderwege gut ausgebaut sind. Zwar geht dadurch etwas die Stimmung des Waldes verloren, macht die Strecke dafür auch für Kinder oder Menschen mit leichten Gehbehinderungen gut zu laufen.
Menschen mit Höhenangst (so wie ich einer bin – Pfui!) müssen sich dafür ein paar mal überwinden, denn es gibt einige Hängebrücken zu überwinden.

Einfacher Holzweg im Yakusugi Land

Auch der Zugang zum Yakusugi Land kostet eine Kleinigkeit. Wie bei Shiratani Unsuikyo beläuft sich der Eintrittspreis auf 500 Yen pro Person. Wie bereits oben geschrieben, sollte man das Ticket aufbehalten, wenn man sowohl Yakusugi wie auch Shiratani Unsuikyo besuchen möchte. Man erhält beim Besuch des zweiten Waldes einen Rabatt.

Yakusugi Land Wanderkarte
Yakusugi Land Wanderkarte (Quelle: Kagoshima – Offical Tourism Website)

Ein riesiger, mehr als tausend Jahre alter Zedernbaum  Fluss im Yakusugi Land Kleiner Wasserfall eines Bachs im Yakusugi Land

Umrundung der Insel

Einmal um die Insel zu fahren sollte unter 4 Stunden zu machen sein. Allerdings nur dann, wenn man keine Stopps einbaut. Was wirklich schade wäre, denn während der Umrundung kommt man an einigen Sehenswürdigkeiten vorbei. So am Yakushima Leuchtturm, dem Oko no Taki Wasserfall, den Hirauchi Kaichu Onsen und durchquert auch noch den Yakushima-Nationalpark. Auf der Karte sieht man, wo sich die Sehenswürdigkeiten auf der Insel befinden.

Mit dem Bus ist eine komplette Umrundung leider nicht möglich, da dieser nicht durch den Yakushima-Nationalpark fährt.

Wa No Cottage Sen-no-ie (仙の家)

Während unserer Tage auf Yakushima haben wir es uns bei den Wa No Cottages (仙の家) gemütlich gemacht. Es ist zwar kein Ryokan, ist aber doch japanisch traditionell gehalten. Es gibt keine Betten im westlichen Stil sondern nur die typisch japanischen Futonbetten. Der Boden ist ausgelegt mit Tatami-Matten und einige Cottages haben auch eine Ro (kleine vertiefte Feuerstelle) zum Tee kochen.

Das Highlight der Wa No Cottages sind allerdings die Badehäuser, die zusammen mit den Cottages wunderbar in die umliegenden Natur verbaut sind.
Man reserviert sich Abends eines der beiden Bäder für eine Stunde. Wirft sich gemütlich in seiner Cottage den Yukata über, während der Gastgeber das Bad mit einem Holzofen aufheizt. Bei mir kam die Wassertemperatur auf knapp 50°C! Also Achtung beim Einsteigen ins Wasser. Nach einem anstrengenden Wandertag ist das perfekt fürs Relaxen und Erholen.

Die Unterkunft wird von einer ganz liebenswürdigen Familie geführt. Zwar spricht nur der Familiensohn englisch, dass reicht dennoch gut um alles wissenswerte zur Insel zu erfahren.

5. Für wen lohnt sich eine Reise nach Yakushima?

Yakushima ist eine wirklich tolle Insel zum wandern. Sie ist voller unberührter Natur. Mit tollen Urwäldern, wilden Flüssen und beeindruckenden Wasserfällen. Vom geübten Bergsteiger, über den Mehrtageswanderer bis hin zum einfachen Spaziergänger – es dürfte eine passende Wanderroute für jeden auf Yakushima geben. Wer allerdings nicht so begeistert vom Wandern ist, der wird auf der Insel wohl nicht sonderlich glücklich werden. Klar, gibt es auch ein paar Alternativen zum Wandern. So zum Beispiel Onsen am Meer oder auch den Ohko-no-taki Wasserfall, den man direkt von der Strasse aus erreichen kann. Die Strände fand ich hingegen nicht so sonderlich schön. An eigentlich allen Badestränden sind riesige Betonklötze als Tsunami-Stopper ins Meer gelassen. Das absolute Highlight bleiben somit jedoch die Wälder und durch die muss man einfach wandern.

Mit Baby / Kind

Ja, Wandern sollte der eigentliche Grund sein um nach Yakushima zu reisen. Wir waren mit unserem 11 Monate alten Sohn unterwegs und haben bei keiner der Touren Probleme gehabt. Wie bereits geschrieben, hat Yakushima aber auch einige sehr anspruchsvolle Touren, die man als Anfänger oder mit Kindern besser meiden sollte. Es bietet sich deshalb an, eine ortskundige Person zu Fragen, ob eine gewünschte Strecke auch wirklich gut begehbar ist. Für einen Aufenthalt von bis zu vier Tagen auf Yakushima ist man mit den von mir oben erwähnten Highlights doch schon gut ausgelastet und sollte wohl nicht in die Verlegenheit kommen, ausgefallen Touren laufen zu müssen. Ich würde drum mit dem einfachen Track im Yakusugi Land beginnen und dann den etwas schwierigeren Weg in Shiratani Unsuikyo empfehlen.

6. Und sonst noch so?

Geld

Wie überall auf Japan ist es auch auf Yakushima nicht möglich ohne weiteres bei privaten Banken mit europäischen Kreditkarten Geld abzuheben. Nur ein einziger Post-ATM ist mir bekannt, bei dem Geld abheben bis zu 50.000 Yen funktioniert hat. Diesen findet man direkt beim Postamt in Miyanoura. Wer sich die Mühe sparen will, um extra nach Miyanoura zum Geldautomaten zu fahren, der sollte bereits genug Geld zur Insel mitbringen.

Essen

Restaurant

Da wir eine kleine Küche in unserer Unterkunft hatte und nach dem Wandern eigentlich platt waren, waren wir nur ein einziges mal in Miyanoura im Panorama essen. Die Bedienung sprach bei uns fließend Englisch und war bei der Essensauswahl gern behilflich (eine englische Menükarte gab es trotzdem). Eine lokale Spezialität ist das Makrelen-Sashimi und das halbrohe Hähnchen. Beides kann ich weiterempfehlen :)

Cafe Smiley

Wer nach einer anstrengenden Wanderung einen Zucker-Boost brauchen sollte – im Cafe Smiley würde er fündig. Das Cafe hat neben Kuchen, Eis und Tee auch einige besondere Kaffees im Angebot. Den Reiskaffe fand ich besonders lecker.

Patrick
written by: Patrick
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